Der Prozess des Lernens ist letztendlich ein Prozess der Persönlichkeitsentwicklung und geht wesentlich über das reine Faktenlernen hinaus.
Von Hochschulprofessoren höre ich häufig den Vorwurf, dass die Abiturient_innen nur ‚Rechnen‘, jedoch keine ‚Mathematik‘ beherrschen. Was ist damit gemeint? Unter ‚Rechnen‘ verstehen sie das Auswendiglernen von Formeln, um die Variablen einzusetzen. ‚Mathematik‘ hingegen ist eine eigene Sprache der Logik, die eine Denkart widerspiegelt. Das ist ein großer Unterschied in der Art und Weise, sich mit der Mathematik auseinanderzusetzen.
Genau darum geht es in diesem kartenheft: Lernen auch als Selbstklärungsprozess zu verstehen, die eigene Persönlichkeit mit all ihrer Sinnhaftigkeit mit einzubeziehen, um sich über die Inhalte immer auch selbst zu erkunden. So wird das Studium eine ganz andere Funktion in der Entwicklung der eigenen Kompetenzen einnehmen können.
Die beschriebenen Methoden lehnen sich an das kartenheft ‚Der Dozent als Coach‘ an, in dem aus dieser Perspektive ebenfalls viele Ideen beschrieben sind, die Kompetenzentwicklung der Studierenden in den Vordergrund zu heben. Beide Rollen, die Dozierenden und die Studierenden, sind in dem Projekt des ‚Lernens‘ miteinander verbunden und verwoben.